Innerhalb des Kunstprojektes treffen uns vier mal im Jahr abseits der üblichen Klubabende. Trotz dieser größeren Abständen zwischen den Treffen kann nicht immer jemand von uns ein fertiges Projekt präsentieren. Beim letzten Treffen gab es allerdings gleich drei Ergebnisse zu bestaunen. Grund genug, hier kurz zu berichten.
Die Auffassungen darüber, was Kunst eigentlich ausmacht, weichen stark voneinander ab. Aber innerhalb unserer Arbeitsgruppe scheint eines allen gemeinsam zu sein: Für Kunst braucht man Zeit, man kann sie nicht übers Knie brechen.
Wilfried brachte in seinem kurzen Referat über die Anfänge des konzeptionellen Arbeitens in der Fotografie zwar Beispiele, die möglicherweise auf einer spontanen Idee fußten und sich ebenso spontan umsetzen ließen. Ein Beispiel: Durch die Straßen gehen und immer dann auf den Auslöser drücken, wenn die Augen blinzeln, um den Moment festzuhalten, den man gerade verpasst. Doch in unserer Gruppe arbeiten alle anders: Wir machen uns viele Gedanken oder horchen in unseren Bauch, stecken viel Arbeit ins Fotografieren und Experimentieren und in die anschließende Bildbearbeitung.
Jetzt aber zur Präsentation der fertigen Ergebnisse:
Dirk beschäftigte sich innerhalb des Kunstprojekts mit dem Thema „Spiegelungen“ und verband dabei die Fotografie mit einem weiteren Hobby, dem Brettspielen. Die Idee und eine Probeserie hatte er bereits beim letzten Treffen vorgestellt, jetzt kam das fertige Ergebnis. In seinem Werk „Spiegel-Spiele“ hat er jeweils vier Bilder zu einer Collage zusammengefasst. In jedem einzelnen Bild sind die Spiegelungen nicht zu 100% korrekt. Der Betrachter wird also angeregt, sich auf die Fehlersuche zu begeben und sich intensiv mit den Fotos zu beschäftigten.
Wilfried hatte in seinem Projekt “Man….” (sollte, könnte. müsste) von seinem Model leider keine Freigabe für die Veröffentlichung seiner Arbeit bekommen. Deshalb können wir sie hier nicht zeigen. Da er aber parallel auch am Thema „Spiegelungen“ gearbeitet hat, haben wir eine Alternative.
Spiegelungen gestalten im Alltag “neue Welten”, die sich nur dem Betrachter erschließen, der sich auf das Bild einlässt, in es eintaucht, um herauszufinden wohin was gehört.
Vor fast einem Jahr fielen Andreas erstmals verbaute Hinterhofarchitekturen auf, die ihn reizten. Die Fotos selbst waren wenig attraktiv, luden aber zur weiteren Bearbeitung ein. Über die Monate experimentierte er immer wieder mit einem unterschiedlichen Stil, drehte mal an der einen, mal an der anderen Stellschraube, bis schließlich vier verschiedene Varianten entstanden. Die Varianten sind nicht Stufen eines Schaffensprozesses, alle vier sind Endprodukte und stehen für sich.
Wir haben uns jetzt entschlossen ein Projekt anzugehen, bei dem jeder Fotokünstler seine Gedanken zum Thema in einem Bildzyklus präsentiert. Thema des Projektes “Zeit”, dass in 3 Monaten zu einer Präsentation führen soll.