Die Monthly Championship des Fotoclubs im November 2025 brachte erneut beeindruckende Arbeiten hervor.
Den ersten Platz belegte Anja mit ihrer atmosphärisch dichten Aufnahme aus einer Glasbläserei in der Schweiz. Der Blick von der Besuchertribüne in die dampferfüllte Produktionshalle wirkt intensiv und lebendig: Das glühende Werkstück zieht den Blick magisch an, während Arbeiter und Maschinen eine perfekt ausbalancierte Szene bilden. Die Mitglieder war sich einig – hier stimmt einfach alles: Licht, Stimmung und Komposition fügen sich zu einem herausragenden Gesamtbild.
Glückwunsch zum ersten Platz.

Platz 1 – Ø 7,67 Punkte, Anja
Auf Platz zwei folgt Ingos spontane Handyaufnahme, entstanden während einer Joggingrunde. Seine Darstellung der Flaschenstäublinge zeigt die Pilze wie eine kleine Parade im Wald – dicht angeordnet, ungewöhnlich nah und durch die Nachbearbeitung eindrucksvoll verdichtet. Die starke Perspektive und der rhythmische Aufbau verleihen dem Motiv eine fast surreale Präsenz, die sofort fasziniert.

Platz 2 – Ø 6,94 Punkte, Ingo
Den dritten Platz erreichte Wilfried mit seiner eleganten Highkey-Aufnahme der Pariser Dächerlandschaft, fotografiert vom Place de l’Étoile. Die leicht entsättigte Bildsprache, die durchgehende Schärfe und die ruhige, gleichmäßige Lichtstimmung verleihen dem „wimmeligen“ Dachmeer eine grafische Qualität. Paris zeigt sich hier von einer klassischen, aber zugleich modernen Seite, klar strukturiert und ohne ablenkende Elemente.

Platz 3 – Ø 6,83 Punkte, Wilfried
Herzlich Glückwunsch an Ingo und Wilfried zu den Platzierungen;
Auf Platz vier landete Dietmar B.s Schwarzweißszene aus einem Café oder Foyer. Die bewusst gesetzten harten Silhouetten im Vordergrund kontrastieren spannend mit dem weichen Licht des Hintergrundes. Die Komposition wirkt durchdacht, auch wenn die großen bildleeren Bereiche oben und unten die Wirkung etwas abschwächen. Dennoch bleibt das Bild ein atmosphärisch starker Moment urbaner Beobachtung.
Dittmars Foto auf Platz fünf zeigt einen sehr filigranen, gelblich bis hellorangenen kleinen Helmling. Der Pilz ragt einzeln aus einer grünlich verschwommenen Moosschicht hervor. Der Hintergrund ist weichgezeichnet und in warme Gelb-, Orange- und Grüntöne getaucht. Leider wirkt der Schärfeverlauf am Stiel durch die Bildbearbeitung etwas künstlich.
Karl-Ulrich belegte mit dem Haupteingang der Maschinenhalle der Zeche Zollern den sechsten Platz. Die kräftigen Farben und die besondere Stimmung des historischen Jugendstilbaus wurden sehr stimmungsvoll eingefangen. Die Jury merkte an, dass die Aufnahme minimal schief und nicht ganz mittig gesetzt ist – bei einem so symmetrischen Motiv fällt das etwas schneller auf. Dennoch bleibt die Gesamtwirkung sehr überzeugend, und die gestalterischen Qualitäten des Fotos kommen klar zum Tragen.
Auf Platz sieben folgt Olivers Aufnahme des Doms von Orvieto. Die enge Gasse, in der der Betrachter dem beeindruckenden Portal entgegenblickt, erzeugt Spannung – Die Jury merkte an, dass die Schattenbereiche links und rechts etwas dominant wirken, doch sie tragen zugleich zur dramatischen Anmutung bei. Das Motiv besitzt große Ausdruckskraft; lediglich der etwas knappe obere Beschnitt und die relativ helle Belichtung bieten noch Potenzial, um die ohnehin starke Wirkung weiter zu steigern.
Den achten Platz erreichte Jörg-Ilja mit seiner Infrarotaufnahme einer Kormorankolonie in Ahrenshoop. Die unwirkliche IR-Ästhetik verleiht der Szene einen besonderen Charakter. Die Jury bemerkte, dass der weiche Vordergrund und die insgesamt weniger klar definierte Hauptfokussierung die Orientierung im Bild etwas erschweren. Gleichzeitig unterstreicht diese Offenheit auch den experimentellen Charakter der Aufnahme – ein Ansatz, der die Bildwirkung eigenständig und spannend macht.
Abgerundet wird die Reihe durch Bennos Nachtaufnahme der Pariser Kirche Madeleine auf Platz neun. Die vielfältigen Elemente der Stadtszene – dunkle Bereiche, ins Bild reichende Bäume sowie der Kontrast zwischen kühlen Autoscheinwerfern und warmen Fassadenlichtern – schaffen eine lebendige, urbane Atmosphäre. Auch wenn diese Vielfalt die Bildwirkung etwas dynamischer und komplexer macht, entsteht dadurch ein reizvoller Mix aus nächtlicher Großstadtenergie und klassizistischer Eleganz.