Zu unserer Monthly Championship im August wurden neun Bilder eingereicht. Diese bildeten einmal mehr das sehr breite Spektrum der bei uns Fotografierenden und der Interessenbereich ab.
Das Siegerbild stammt diesen Monat von Dittmar, herzlich Glückwunsch dazu.

Platz 1: Dittmar (Ø 7,44)
Sein Bild zeigt einen fast kargen Raum in der Louisenhütte Balve/Wocklum, dessen Stimmung ganz von der Kraft des Lichts bestimmt wird. Ein kleines Fenster lässt die Sonne herein, deren Strahlen ein Gittermuster über den Boden und die Wand zeichnen. Durch die offene Tür erkennt man einen runden Holztisch, auf dem ein paar einfache Gefäße stehen. Alles wirkt still, zeitlos und fast verlassen. Die grobe Struktur der Wände, die Holzbohlen am Boden und das harte Kontrastspiel von Hell und Dunkel verleihen der Szene eine beinahe sakrale Aura. Dittmar wurde, nach eigener Aussage, bei dem Bild und dessen Bearbeitung von der Netflix-Serie „Ripley“ inspiriert.
Ein Bild, wie wir dem Titel entnehmen können, aufgenommen in Wuppertal,

Platz 2: Oliver (Ø 7,11#)
Inmitten einer nicht sonderlich einladenden, für Wuppertal nicht untypischen Häuserzeile, parkt ein türkisfarbener amerikanischer Straßenkreuzer aus den 1960er-Jahren. Der glänzende Oldtimer wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Zeit und einer anderen Kultur vor der nüchternen Kulisse aus roten und beigefarbenen Fassaden. Werbetafeln, eine grün bewachsene Mauer und die nahe Straßentrasse verstärken den Kontrast zwischen Alltagsarchitektur und nostalgischem Glanz. Das Bild zeigt eindrucksvoll das Nebeneinander von Vergangenheit und Gegenwart im Wuppertaler Stadtbild. Obwohl das Foto kein Beispiel für offensichtliche sichtbare Konzentration auf das Hauptmotiv darstellt, zeigt es andere Wege auf, dies zu tun. Komplementär-Kontraste, Themenkontraste, Raumausnutzungen sind Stichworte für eine alternative Fokussierung.
Mit diesem Beitrag konnte Oliver den zweiten Platz erringen. Auch hierzu herzlichen Glückwunsch.
Weiter dürfen wir Karl-Ulrich zum dritten Platz gratulieren.

Platz 3: Karl-Ulrich (Ø 6,94#)
Sein Bild öffnet den Blick auf eines der bekanntesten Wahrzeichen Deutschlands: Schloss Neuschwanstein. Wie ein Märchengebäude thront es auf einem bewaldeten Felsen, die weißen Mauern und filigranen Türme heben sich deutlich vom satten Grün des Waldes ab. Der Himmel ist dramatisch, Wolken türmen sich und lassen Licht und Schatten über die Landschaft wandern. Im Hintergrund öffnen sich weite Täler, Wiesen und ferne Bergketten, die das Schloss noch erhabener wirken lassen. Die Architektur, einst aus der romantischen Sehnsucht König Ludwigs II. geboren, fügt sich harmonisch in die Natur und scheint doch über sie hinauszuweisen – als Symbol für Träume, Fantasie und den Wunsch, eine eigene Welt zu erschaffen.
Ingo belegte mit seinem Beitrag aus der Exkursion rund um das Wasserschloss Werdringen den vierten Platz. Es zeigt einen roten Regionalzug, der sich kurz hinter dem Ruhrviadukt durch das Ruhr Tal schlängelt. Umrahmt von Bäumen wirkt er klein und verletzlich, fast wie ein Fremdkörper in der Natur. Aus erhöhter Perspektive betrachtet, betont das Bild die Dynamik der Bewegung und die Spannung zwischen Technik und Landschaft.
Der LaPaDu erstrahlt in kräftigem Licht. Grün, blau und rot tauchen die gewaltigen Stahlgerüste in eine fast futuristische Atmosphäre. Was einst ein Ort der Schwerindustrie war, wirkt nun wie eine Bühne oder eine Skulptur aus Stahl. Die nächtliche Beleuchtung verwandelt Vergangenes in ein eindrucksvolles Schauspiel aus Form und Farbe. Mit diesem fantastischen HDR hat Anja den fünften Rang erreicht.
Mit der Abbildung einer Industriehalle im Dortmunder Hafen, das ebenfalls maßgeblich vom Licht, hier allerdings natürlichem, getragen wird, erreichte Rainer den sechsten Platz. Der massive Baukörper wirken beinahe schwebend, getragen von schmalen Stützen. Im ruhigen Wasser spiegelt sich die gesamte Szenerie, wodurch das Bild eine perfekte Symmetrie erhält. Der farbenprächtige Sonnenuntergang verstärkt die dramatische Stimmung – ein Wechselspiel aus Technik und Natur.
Ein mächtiger Baum steht inmitten einer Wiese. Seine Äste sind größtenteils abgestorben, mit Moos und Flechten bedeckt, doch neue Triebe kämpfen sich hervor. Der Kontrast von Verfall und Neubeginn macht das Bild zu einer Allegorie für die Kraft der Natur, die selbst im Alter noch Lebendigkeit zeigt. Diese wurde von Wilfried eingesandt und erreichte Platz sieben.
Bennos Beitrag eines halben Laib Brot auf einem Holzbrett vor einer im Hintergrund unscharfen Innenhofszenerie – ein minimalistisches Stillleben, erreichte Platz 8. Dieses Bild fand als Titelbild eines Artikels im Magazin „Back Journal„ Verwendung.
Last but not least, Jörg-Iljas schwarz-weiß-Aufnahme einer Treppe aus der Küppersmühle in Duisburg mit geschwungenem Geländer. Schmale Fenster lassen Licht in geometrischen Formen herein und erzeugen ein interessantes Licht-Schattenspiel.
Text: Jörg-Ilja Haußmann und Ingo Langner