Zu unserer Monthly Championship im September wurden sechs Bilder eingereicht. Dieses mal waren es Beiträge aus Natur-, Landschafts- und Industriefotografie.
Das Siegerbild stammt diesen Monat von Jörg-Ilja, herzlich Glückwunsch dazu.

Platz 1 – Ø 6,60 Punkte, Jörg-Ilja
Eine Gruppe glänzender Buchen-Schleimrüblinge steht im Mittelpunkt der Arbeit von Jörg-Ilja. Das Motiv war schwer zugänglich – eingeklemmt zwischen zwei Baumstämmen – und genau diese Herausforderung macht die Aufnahme besonders spannend. Mit einem Makroobjektiv und einem sorgfältig ausgeführten Fotostack gelang es Jörg-Ilja, die feine Struktur und die gläserne Transparenz der Pilzhüte eindrucksvoll sichtbar zu machen.
Der kleine orangefarbene Fleck im Hintergrund, ein bewusst platziertes Blatt, setzt einen starken Farbkontrast zur ansonsten kühlen und zurückhaltenden Bildstimmung. So entsteht ein Bild, das sowohl technisch präzise als auch gestalterisch durchdacht ist. Auch wenn der Stack nicht vollständig über die ganze Pilzgruppe reicht, bleibt die Wirkung überzeugend: eine detailreiche, fast märchenhafte Nahaufnahme, die Naturfotografie mit künstlerischem Anspruch verbindet.
Glückwunsch zum ersten Platz!

Platz 2 – Ø 6,47 Punkte, Oliver
Ein Bild auf dem Phoenix-West Areal:
Auf den ersten Blick meint man, das Bild von Oliver sei irgendwo in der Sonne Südeuropas entstanden – tatsächlich stammt es jedoch von Phönix West in Dortmund. Mit dieser Aufnahme gelingt Oliver ein visueller Überraschungseffekt, der die Betrachter zum Rätseln bringt. Oliver entwickelt diesen Stil innerhalb von 20 Sekunden Belichtungszeit.
Das Bild entfaltet seine Wirkung vor allem durch die Farbzonen, die sich wie Ebenen übereinander legen: unten sattes Grün, in der Mitte warme, erdige Töne und oben dukelbraune Nuancen. Diese Reduktion auf Licht, Farbe und Struktur verleiht der Aufnahme einen impressionistischen Charakter – fast so, als sei es gemalt und nicht fotografiert. Besonders ist auch die Hauptmotiv-Helligkeitsumkehr. Der Vordergrundbaum ist dunkel, der Hintergrund eher hell. Die Strenge des Ausschnitts und die konsequente Konzentration auf wenige Bildelemente machen die Aufnahme zu einem ästhetisch starken Werk, das gleichermaßen beruhigt wie herausfordert.
Mit diesem Beitrag konnte Oliver den zweiten Platz erringen. Auch hierzu herzlichen Glückwunsch.
Weiter dürfen wir Ingo zum dritten Platz gratulieren.

Platz 3 – Ø 6,33 Punkte, Ingo
Ein umgestürzter Baum mit weit ausgreifenden Ästen bildet das Motiv in der Schwarz-Weiß-Arbeit von Ingo Langner. Der gewählte Bildausschnitt lenkt den Blick automatisch auf die Linienführung, die strahlenförmig von der Mitte ausgeht und den Eindruck eines hölzernen Sterns erzeugt. Besonders bemerkenswert ist, wie sich die rauen Strukturen des Stammes mit dem weichen Lichtspiel des Hintergrunds verbinden.
Ein sehr heller Lichtpunkt irritiert zunächst das Auge, trägt jedoch wesentlich zur Bildwirkung bei, da er Spannung und Dynamik hineinbringt. Durch die Umwandlung in Schwarz-Weiß reduziert Ingo das Motiv auf seine wesentlichen Elemente – Linien, Formen und Strukturen. Dadurch wirkt die Szene fast grafisch und zugleich intensiv. Eine Aufnahme, die den Betrachter in ihrer formalen Strenge fesselt und gleichzeitig Raum für Interpretation lässt.
Platz 4 – Ø 6,13 Punkte
Mit seiner Panoramaaufnahme hat Karl-Ulrich das Schloss Hohenschwangau in ein beeindruckendes Licht gerückt. Mehrere Einzelbilder wurden mit einem Panoramakopf zu einer Gesamtkomposition vereint, in der Schloss und Sonne diagonal gegenüber im Goldenen Schnitt stehen. Das warme Abendlicht verstärkt die Tiefe der Landschaft und macht Karl-Ulrichs Werk zu einer stimmungsvollen Hommage an Natur und Architektur.
Platz 5 – Ø 5,80 Punkte
Die Aufnahme von Wilfried entstand auf einer Führung durch Phönix West in Dortmund. Er lenkt den Blick auf rostige Strukturen, Mauern und Farben, die den Geist der Industriekultur widerspiegeln. Obwohl das Bild keinen klaren Fluchtpunkt bietet, lebt es durch seine Perspektive und die intensive Farbgebung, die Wilfried gekonnt eingefangen hat. So verwandelt er den Verfall in ein Spiel aus Licht, Farbe und Textur.
Platz 6 – Ø 5,67 Punkte
Eine verblühte Clematis bildet das Motiv in der Makroaufnahme von Dittmar . Er entschied sich bewusst für einen auffälligen Beschnitt, um möglichst viel von der Struktur der Blüte zu zeigen. Auch wenn der Bildausschnitt etwas unausgewogen wirkt und der Fotostack nicht überall technisch perfekt ist, entfaltet die Aufnahme eine eindringliche Bildsprache. Dittmar verleiht der Vergänglichkeit eine fast skulpturale Präsenz.