Ein turbulentes Jahr liegt hinter uns. Es ist an der Zeit, einen Blick in den Rückspiegel zu werfen und diesen dann schnellstmöglich wieder nach vorne zu richten und auf ein “geselligeres” 2021 zu hoffen.
Im Januar eröffneten wir unsere Ausstellung “Von Statik und Geometrie”. Mitglieder unserer Architekturgruppe präsentierten ihre Ergebnisse. Speziell Bilder von den regelmäßigen gemeinsamen Ausflügen, unter anderem nach Frankfurt am Main. Ergebnisse vom Lütticher Bahnhof und einem Besuch des Museums K21 in Düsseldorf können eingesehen werden.
Ebenfalls im Januar fand unsere jährliche Mitgliederversammlung statt. 2020 war für den Fotokunst Dortmund e.V. ein Wahljahr. Alle zwei Jahre wird der Vorstand neu bestimmt. Im Ergebnis bleibt alles beim Alten, wir setzen auf Kontinuität. Wilfried Malkusch bekleidet weiterhin das Amt des 1. Vorsitzenden, Karl-Ulrich Kortmann das des 2. Vorsitzenden, Ingo Langner das des Kassierers.
Symbolbild für Vorstandswahl 2020, Foto: Christian Schwekendiek
Ab dem zweiten Quartal waren gemeinsame Abende an unserem regulären Treffpunkt unmöglich. Wir stiegen auf Online-Meetings in Full HD um. Bis heute wurden diese digitalen Treffen für die Teilnehmer unserer monatlichen Clubabende und Projektgruppen zur Routine. Das Entfallen der Anfahrt wirkte sich überraschend positiv aus. Die Aktivität unserer Mitglieder stieg in bestimmten Bereichen, da beispielsweise Einzelne, die aus gesundheitlichen Gründen nicht hätten vor Ort sein können, sich plötzlich mitten im Geschehen wiederfanden.
“Business as usual” hinsichtlich unserer Monthly Championship. Diese findet bereits seit längerer Zeit im digitalen Raum statt. Ganze elf Mal wurde das beste Bild des Monats juriert. Lediglich der Dezember entfiel aufgrund der Austragung einer Digitalvariante unserer Vereinsmeisterschaft.
Insbesondere Bildbesprechungen und unsere Bildbearbeitungsgruppe profitierten von der neuen Flexibilität, jederzeit zwischen Bildschirmen unserer Mitglieder hin und her wechseln zu können. Indem der jeweilige Künstler seinen Bildschirm teilte und sein Vorgehen erklärte, ließ sich der Entstehungsprozess eines Composings Schritt für Schnitt nachvollziehen. Man hatte stets exakt im Blick, welche Werkzeuge wann Anwendung fanden.
“Fine Art-Stil” als Grundlage für Composings – Fotobearbeitung: Ingo Langner, Foto: Wilfried Malkusch
Die Inhalte unserer Bildbesprechungen veränderten sich. Mehr und mehr lokale sowie regionale Aufnahmen hielten Einzug. Nicht zuletzt, weil wir die Not zur Tugend machten und unsere Treffen ins Freie verlegten, um dort “gemeinsam” zu fotografieren. In dem Zuge ist unsere Foto-Rallye rund um PHOENIX West zu nennen, bei der es an bestimmten Standorten, die selbstständig gefunden werden wollten, allerlei Themen zu bearbeiten galt. Weitere Rallye-Ziele sind geplant.
Das Fotografieren in Pandemiezeiten erlaubte Motive, die ansonsten so nicht vor die Linse kämen. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist Wilfried Malkuschs Gang durch das leere Hotel Esplanade.
Die “Rückbesinnung auf das Wesentliche” war ein in den Medien vielfach bemühter Terminus. Im vergangenen Jahr startete bei uns das Projekt Blur, Beauty & Bokeh. Unter Leitung von Rainer Wulfert und Ingo Langner wurde ein Gegenpol zu der eher perfektionistischen Fotografie im Bereich der Wettbewerbs- und Architekturfotografie innerhalb unseres Vereins etabliert. Nach Themenvorgabe wurden unter anderem alltägliche Haushaltsgegenstände kunstvoll in Szene gesetzt. An schmutzigen Details wurden dabei nicht gespart.
Allgemein galt der Leitspruch “back to nature”. Einige von uns umwanderten in dem Zuge gleich ganz Dortmund, andere pickten sich einzelne Ziele heraus. Teilweise ließ sich das wunderbar mit Projekten kombinieren. Als gemeinsames Ergebnis steht eine Ausstellung zur heimischen Flora und Fauna in den Startlöchern, die unter dem Titel “Natürlich bunt” ab dem 18. Januar 2021 für drei Monate im St-Johannes-Hospital zu sehen sein wird. Wir hoffen, Personal, Patienten und Besuchern damit ein paar positive Momente bescheren zu können.
Ausstellung ‘Natürlich bunt’ im Dortmunder St.-Johannes-Hospital – Foto: Andreas Paehge
Unsere Agenda für das erste Halbjahr ist prall gefüllt mit spannenden Themenabenden, die auch online funktionieren. Im abgelaufenen Kalenderjahr starteten wir bereits einige Testballons. Christian Schwekendiek referierte zur Konzertfotografie, Andreas Wörmann erklärte den Umgang mit Blitzgerät im Außenbereich und in der Architekturgruppe wurde Fine Art thematisiert. Im neuen Jahr wird es inhaltlich beispielsweise um mobile Bildbearbeitung, Kamerasysteme, Panoramafotografie sowie Planung und Durchführung eigener Fotoprojekte verschiedener Themenbereiche gehen.
Trotzdem freuen wir uns, wie jeder andere, auf “Normalität” – auf Clubabende von Angesicht zu Angesicht, auf die Fortsetzung unseres Smartphone-Kursangebots für Jugendliche in Kooperation mit der Zeche Zollern und auf die Umsetzung weiterer Ideen, die derzeit auf Standby stehen. Corona hat unsere Gemeinschaft in keiner Weise geschwächt. Im Gegenteil.